Das Salonorchester für zu Hause und unterwegs
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Aktuelle Konzertdaten
Samstag, 16.11.2024 - 16:00 Uhr
DAS GIBT'S NUR EINMAL
1920: Der Stehgeiger vom Naschmarkt
Musik im Cafè Monopol
→ Gewandhaus Leipzig, Mendelssohnsaal
Sonntag, 17.11.2024 - 11:00 Uhr
DAS GIBT'S NUR EINMAL
1920: Der Stehgeiger vom Naschmarkt
Musik im Cafè Monopol
→ Gewandhaus Leipzig, Mendelssohnsaal
Sonntag, 01.12.2024 - 16:00 Uhr
Der Schneemann
Erich Wolfgang Korngold
Musik und Pantomime für Kinder und Familien
→ Gewandhaus Leipzig, Grosser Saal
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Biographie
Selten ist es so, dass es für ein Ensemble wie das Salonorchester CAPPUCCINO einen ganz konkreten Geburtstag gibt. Der 30. April 1989 lag für die Leipziger Hochschulen direkt in der sogenannten „Roten Woche“, die in der ehemaligen DDR dem intensiven Studium des Marxismus – Leninismus galt. Gemeinsam mit Kommilitonen aus Schauspiel und bildender Kunst machten die Musiker anstelle der philosophischen Turnübungen für drei Tage ein Café in der Hochschule auf – mit sensationellem Erfolg! Für uns Studenten war es vor allem erstaunlich, wie gut sich die eigenen Professoren im Bereich der leichten Muse auskannten und mit welchem Spaß sie an dieser Unternehmung teilnahmen. Spontan wurde CAPPUCCINO zum Betriebsvergnügen anlässlich des 01. Mai eingeladen, welches einen unvergesslichen Blick in das gesellige Privatleben des Lehrkörpers gestattete...
In den folgenden Jahren erwuchs daraus eine feste Institution: Das Salonorchester spielte zur Semestereröffnung auf, die Verwaltung kellnerte, die Professoren spendierten Kuchen und Kaffee... Eine Erfahrung, die für CAPPUCCINO prägend war und der Grund dafür ist, warum wir nach über 15 Jahren immer noch beim „dies academicus“ in Leipzig aufspielen!
Die Wende brachte uns allen neue künstlerische Impulse. Gerade auch die Salonmusik stand Anfang der 90er Jahre durch Rieux’ Walzerwogen und die näselnde Präsenz eines Raabe zunehmend im Focus der Aufmerksamkeit. Profis wie Laienmusiker erinnerten sich der Notenstapel mit larmoyanten Charakterstücken und zündenden Schlagern – für CAPPUCCINO öffneten sich eher andere Interessenfelder. Geschichte wurde eben teilweise neu erfunden, und, durch Kabaretttexte angeregt, beschäftigten wir uns mit Unterhaltungsmusik in den 30er Jahren. Zwischen 1941 und 1945 existierte im Ghetto Theresienstadt ein beeindruckender Kunstbetrieb, der den dort Inhaftierten einen Hauch von Lebensmut im grauenhaften Angesicht gab. Getragen wurde diese „Freizeitgestaltung“ von prominenten jüdischen Künstlern aller Sparten und Länder Europas – und die Rekonstruktion von Chansons und Liedern wurde für uns zu einer emotionalen Begegnung mit einer ganz anderen Dimension von Unterhaltungsmusik! Darüber gestalteten wir 1992 in der Leipziger Musikhochschule unser erstes Konzertprogramm, welches mit einer großen Ausstellung und Vorträgen kombiniert wurde. Die vielleicht wichtigste Erfahrung dieses Projekts prägt seither all unsere Programme: Salonmusik spiegelt immer Zeitgeschichte, und es lohnt sich, sie hörbar zu machen!
Bis Mitte der 90er Jahre spielte CAPPUCCINO vor allem an Buffets, auf Hochzeiten und bei vielen Bällen. Die Notenbibliothek wuchs, unsere ersten eigenen Arrangements entstanden, durch Operetten- und Musicalgalas in der Musikalischen Komödie Leipzigs und der hiesigen Musikhochschule erschlossen wir neue Aufgabenfelder. So schön das auch immer war - CAPPUCCINO träumte eigentlich von der eigenen Konzertreihe! Immer wieder hatten wir erlebt, dass die Kunst des Salons zwar ein Publikum, jedoch kein Podium mehr hat. Jetzt wollten wir dieses Forum selbst aufbauen.
Aus den ersten 20 Besuchern am 04. November 1995 in der kleinen Handelsbörse wurden binnen kurzem 200. Ein Stammpublikum entwickelte sich, das wir persönlich kannten, welches lebhaft und sangesfreudig Anteil nahm und dadurch unser Profil schärfte. Nur Dank engagierter Freunde konnten wir den Kartenverkauf bewerkstelligen, Plakate austragen und einen Telefondienst einrichten. Nach gut zwei Jahren waren schon bei Beginn eines Konzertes alle Plätze für das nächste verkauft. Und so war es ein Glücksfall für CAPPUCCINO, dass wir mit dem Gewandhaus in langen Gesprächen eine Kooperation für die Reihe „Das gibt’s nur einmal“ entwickeln konnten, die Dank des treuen Publikums eine inzwischen dreizehnjährige Erfolgsgeschichte hat. Nicht nur, dass jedes der inzwischen über 100 Programme dieser Zeit ein Unikat war, es gibt kein zweites Konzerthaus in Deutschland mit Kaffeehausmusik im Abonnement!
Natürlich ist CAPPUCCINO auch über Leipzig hinaus aktiv geworden. Zur Initialzündung hierfür wurde die Einladung zum Salonmusikfestival nach Interlaken 1996. Auftritte beim Rheingaufestival und dem Weinherbst Niederösterreich folgten, über zehn Jahre gehörten wir zum Team des Leipziger Opernballs, waren Gäste bei der Dresdner Ballnacht, dem ADAC – Ball in Berlin, den Ludwigsburger Schlossfestspielen oder auch beim Mozartfest in Würzburg. Fernsehaufnahmen für ARD und NDR sowie inzwischen drei CD – Produktionen haben das Orchester weit über Leipzig hinaus bekannt gemacht.
Seit seinem ersten Konzert spielt das Salonorchester CAPPUCCINO normalerweise in der reduzierten Pariser Besetzung mit zwei Violinen, Violoncello, Kontrabass, Flöte, Oboe, Klarinette, Posaune und Klavier. Je nach Programm und Anlass tritt das Ensemble aber auch in anderer Formation in Erscheinung. Die Mitglieder gehören größtenteils renommierten Orchestern wie z.B. der Staatskapelle Dresden, dem Gewandhausorchester Leipzig und der Staatskapelle Halle an oder sind Professoren an den Musikhochschulen von Köln, Bremen und Leipzig.
Besonders prägend für das Ensemble ist sein Pianist und Arrangeur Horst Singer, der über 25 Jahre der bekanntesten ostdeutschen Bigband unter Fips Fleischer angehörte und musikalische Ausflüge in die Bereiche Swing und Musical erst ermöglicht hat.
Das eigentliche Gesicht von CAPPUCCINO ist aber sein Stehgeiger und Conferencier Albrecht Winter, der neben der geigerischen Finesse seines Vortrags auch mit sängerischen Eskapaden und einem profunden Wissen um die Geschichten des musikalischen Salons glänzt.